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Der Trend zu vegetarischer und veganer Ernährung wird aktuell in vielen Familien gelebt. In Deutschland allein ernähren sich derzeit drei Millionen Menschen vegetarisch, denn der Fleischkonsum ist im letzten Jahrzehnt aufgrund diverser Gesundheitsrisiken und Bedenken von artgerechter Tierhaltung in Verruf geraten. Wenn Deine Familie bereits vegetarisch oder vegan lebt, ist es verständlich, dass Du auch Deinem Baby einen vegetarischen oder veganen Start in die Beikost bieten möchtest. Zu diesem Thema gibt es viele unterschiedliche Meinungen.
Das Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund (FKE e.V.) empfiehlt im Allgemeinen eine optimierte Mischkost, die unter anderem auch Fleisch und Milch enthält. Aber warum sind diverse tierische Produkte besonders für Säuglinge so wichtig?

Vegetarische Ernährung

Derzeit gibt es viele unterschiedliche Formen der vegetarischen Ernährung. Es wird zwischen drei Typen unterschieden:

  • Ovo-Lacto-Vegetarier essen keinen Fisch und Fleisch, jedoch Milch, Milchprodukte und Eier.
  • Lacto-Vegetarier essen keinen Fisch, Fleisch und Eier, jedoch sind Milchprodukte zulässig.
  • Veganer verzichten nicht nur auf Fisch und Fleisch, sondern auch auf alle anderen tierischen Produkte, wie zum Beispiel Milchprodukte und Honig.

Doch welche Ernährungsform ist für Dein Baby gesund?

Sollte ich mein Baby fleischlos ernähren?

Mit dem Start in die Beikost erfährt Dein Baby jeden Tag neue Geschmackserlebnisse. Die weitere Entwicklung sowie die Gesundheit Deines Babys kann durch die Ernährung beeinflusst werden. Eine Ernährung ohne Fisch und Fleisch ist möglich, sollte aber gut durchdacht sein.

Das Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund (FKE e.V.) spricht sich für eine optimierte Mischkost aus, die unter anderem auch Fleisch enthält. Das Fleisch ist hier besonders wichtig aufgrund des hohen Eisengehalts. In Europa leiden ca. 7,2% der einjährigen Kinder (Male et al., 2001) an Eisenmangel, welcher meist auf die Ernährung zurückzuführen ist. Eisen befindet sich in Gemüse, sowie Fleisch, wobei das Eisen aus Fleisch vom menschlichen Körper wesentlich besser aufgenommen werden kann. Im Vergleich: Spinat enthält zwar 3,5 bis 4,1 mg Eisen pro 100 g, aber nur 1-10% können aufgenommen werden. Wohingegen Fleisch nur zwischen 1 bis 2,5 mg Eisen pro 100 g enthält, es können jedoch 20-30 % aufgenommen werden. Dein Baby baut im Bauch der Mutter zwar einen Eisenspeicher auf. Dieser wird jedoch während der ersten sechs Monate aufgebraucht und durch die Muttermilch alleine wird Dein Baby anschließend nicht ausreichend mit Eisen versorgt.

Eine ausreichende Eisenzufuhr ist während des ersten Lebensjahres und dabei besonders zwischen dem fünften und siebten Monat sehr wichtig. Daher haben Experten wie das FKE e.V. in den letzten Jahren viele Anfragen bezüglich dieses Themas bekommen und aufgrund der hohen Nachfrage eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen. „Die fleischlose Kost ist gemessen an der optimierten Mischkost eine Ernährung zweiter Wahl, für die wir jedoch keine gravierenden Risiken sehen”, sagt Kersting vom FKE e.V.. Wenn Du Dein Baby gerne vegetarisch ernähren möchtest, dann ist es natürlich sinnvoll zu wissen, wie Du die fehlenden Nährstoffe ersetzen kannst.

Auch Berthold Koletzko, Kinder- und Jugendarzt in München und Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit äußert sich zu diesem Thema und sagt: „Fleisch liefert vor allen anderen eisenreichen Lebensmitteln das meiste Eisen. Aus dem Myoglobin der Muskeln wird das Eisen besonders gut aufgenommen. Außerdem verbessert Fleisch in der Mahlzeit des Kindes die schlechte Ausnutzung von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln.“

Warum ist Eisen so wichtig für die Entwicklung Deines Babys?

Eine ausreichende Eisenversorgung im ersten Lebensjahr Deines Babys ist besonders wichtig aufgrund der rasanten Entwicklung. Eisen ist ein wesentlicher Bestandteil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin und des Muskelfarbstoffs Myoglobin. Die mit Hämoglobin gefüllten roten Blutkörperchen (Erythrozyten) versorgen die Zellen mit Sauerstoff, der für die Energiegewinnung benötigt wird. Myoglobin dient als Speicher für den Sauerstoff. Zudem brauchen viele Enzyme Eisen, um richtig arbeiten zu können. Babys mit Eisenmangel zeigen oft Anzeichen von Appetitlosigkeit und entwickeln sich im Vergleich zu anderen Babys langsamer. Ihre Muskeln sind schlaff, manchmal sind Leber und Milz vergrößert. Außerdem kann aus einem Eisenmangel ein geschwächtes Immunsystem resultieren, welches zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führt. Des Weiteren werden bei einem bestehenden Eisenmangel die Umweltgifte Blei und Cadmium verstärkt aus der Nahrung aufgenommen, da der Körper diese Gifte mit Eisen „verwechselt”. Diese sind ernst zu nehmende Gründe einem Eisenmangel Deines Babys vorzubeugen.

Fazit: Um das tägliche Erkunden der Umgebung zu meistern, braucht Dein Baby reichlich Eisen!

Wie viel Eisen sollte Dein Baby täglich über die Nahrung aufnehmen?

Eine eisenreiche Mahlzeit pro Tag ist für ein Baby ab dem fünften Monat ratsam. Eisenreiche Getreide, wie Hafer und Hirse, in Form von Vollkornprodukten und Gemüsesorten, wie Spinat, Brokkoli und Schwarzwurzel, können dafür sorgen, dass auch eine fleischfreie Kost genug Eisen enthält. Somit sollten bei einer vegetarischen Ernährung gerade diese Lebensmittel regelmäßig im Speiseplan Deines Babys enthalten sein. In den traditionellen Gemüse-Kartoffel-Fleisch Breien kann hierfür Fleisch mit Haferflocken oder Hirse ersetzt werden. Darüber hinaus kann die Eisenaufnahme aus Vollkorngetreide zusätzlich durch Zugabe von Vitamin C, zum Beispiel aus Fruchtsaft, begünstigt werden.

Worin ist Eisen enthalten?

Zu den pflanzlichen Lebensmitteln mit einem hohen Eisengehalt (mg/100g) gehören:

  • Weizenkeime 8,6
  • Hirse 6,9
  • Haferflocken 5,8
  • Dinkelvollkorn 4,4
  • Madeln 4,1
  • Haselnüsse 3,8
  • Topinambur 3,7
  • Schwarzwurzel 3,3
  • Spinat, gekocht 2,9
  • Rosinen 2,3
  • Johannisbeeren, schwarz 1,3
  • Brokkoli 0,9

Fleischlos glücklich?

Möchtest Du Dein Baby trotz allem vegetarisch ernähren, ist diese Option nicht ausgeschlossen. In dem Fall raten wir Dir einen Ernährungsberater oder Kinderarzt aufzusuchen. Gemeinsam kann so ein Ernährungsplan für das 1. Lebensjahr entwickelt werden, der eine ausreichende Eisenversorgung für Dein Baby sicherstellt.

Auch ein vielfältiger vegetarischer Baby Beikost Plan ist möglich. Die meisten Eltern in Deutschland entscheiden sich zwar gegen eine fleischlose Ernährung, um Ihrem Baby eine ausreichende Eisenzufuhr zu gewährleisten, eine vegetarische Variante ist jedoch ebenfalls problemlos möglich. Die Lösung heißt Gemüse-Kartoffel-Getreide Brei. Dieser lässt sich ganz einfach zubereiten.

Hier ein Rezept für den eisenreichen, vegetarischen Gemüsebrei

Zutaten:

100g Gemüse (z.B.: Schwarzwurzel, Möhren, Brokkoli, Topinambur oder Spinat**)
60g Kartoffel
10g Vollkornflocken (Hirse oder Hafer)
2TL Öl
3EL Obstsaft (reich an Vitamin C, zum Beispiel Orangensaft)

Zubereitung: Gemüse und Kartoffel schälen, schneiden und garen. Die Vollkornflocken und etwas Wasser hinzugeben, bevor es zu einer glatten Masse püriert wird. Vor dem Verzehr Öl und Obstsaft hinzufügen. Guten Appetit!

Tipp!! Soll ein Teil des Breies eingefroren werden, raten wir dazu die Kartoffel zu stampfen und nicht zu pürieren. Hierdurch bleibt die Stärke erhalten und So verliert der Brei nicht durch das Einfrieren seine cremige Konsistenz.

**ACHTUNG!! Brei mit besonders nitrathaltigem Gemüsesorten, wie zum Beispiel Spinat, solltest Du nicht vorkochen, da durch Bakterien beim Aufwärmen das schädliche Nitrit gebildet werden kann.

Vegane Ernährung

Über eine vegane Ernährung von Babys und Kleinkindern sind sich Experten uneinig, jedoch stufen die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), das FKE e.V. und die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin vegane Ernährung für Säuglinge als ungeeignet ein. Andere, wie der Vegetarierverein, sehen die vegane Ernährung unter Berücksichtigung der Zusammenstellung der Lebensmittel als möglich an.

Warum solltest Du Dein Baby vegan ernähren oder warum gerade nicht?

Durch eine vegane Ernährung Deines Babys ist nicht garantiert, dass es alle Nährstoffe aufnehmen kann, welche es in der wichtigsten Entwicklungsphase benötigt. Es besteht die Gefahr ein Defizit in der Nährstoffversorgung Deines Babys auftreten bis hin zur Entstehung von irreversiblen neurologischen Schäden. Jedoch liegen nur wenige Studien im Bereich der Gesundheitsentwicklung vegan ernährter Säuglinge vor. Durch eine vegane Ernährung Deines Babys können Defizite der Nährstoffe Eisen, Zink, Jod, Vitamin B2, Vitamin B12, Vitamin D, Kalzium und Omega-3-Fettsäuren entstehen. Möchtest Du Dein Baby vegan ernähren, ist diese Option nicht ausgeschlossen. Neben dem bereits genannten Eisen, ist vor allem auf eine ausreichende Zufuhr von Zink und Vitamin B12 zu achten. „Beide bekommt man über Kuhmilch, Vitamin B12 außerdem über Fisch und Ei”, sagt Kersting. „Möchten Eltern ihr Kind vegan ernähren, sollten sie also in jedem Fall mit ihrem Kinderarzt Rücksprache halten.”

Welche Nährstoffe sind für die Entwicklung meines Babys besonders wichtig?

Bei der Planung einer vegetarischen oder veganen Ernährung für Dein Baby sollte besonders auf eine ausreichende Mineralstoffversorgung geachtet werden. Einen Überblick über die wichtigsten Nährstoffe findest Du hier:

Eisen
Nach den ersten fünf Monaten sind die Eisenreserven Deines Babys gehen zur Neige. Zu diesem Zeitpunkt muss Dein Baby genügend Eisen über die Nahrung aufnehmen, da Muttermilch nur einen geringen Anteil Eisen enthält. Bei der Zubereitung der vegetarisch-veganen Baby Beikost sollten vorrangig eisenreiche Getreide- und Gemüsesorten verwendet werden. In Kombination mit Vitamin-C-reichem Obst oder auch Gemüse wird ein höherer Anteil des Eisens aufgenommen.

Vitamin D
Vitamin D ist wichtig für die Entwicklung der Knochen Deines Babys. Eine Vitamin D Unterversorgung kann zur Entstehung von Rachitis führen. Unabhängig von der Ernährung Deines Babys wird empfohlen täglich 10µg Vitamin D durch Nahrungsergänzungsmittel aufzunehmen.

Vitamin B12
Ein sehr wichtiges Vitamin für die Entwicklung Deines Babys ist Vitamin B12. Jedes Baby kommt mit einer Vitamin B12 Reserve auf die Welt, jedoch ist diese bei Babys von vegan lebenden Müttern sehr gering. In diesem Fall ist es sehr ratsam einen Ernährungsberater oder Arzt hinzu zu ziehen.

Omega-3-Fettsäuren
Für eine verbesserte Versorgung Deines Babys mit langkettigen Omega-3-Fettsäuren eignen sich Pflanzenöle wie Lein- und Rapsöl, die reich an α-Linolensäure sind. Der Körper kann die für die Entwicklung des kindlichen Gehirns notwendige Docosahexaensäure (DHA) nur in begrenztem Maß aus α-Linolensäure umwandeln. Für vegetarisch und vegan ernährten Babys kann die Verwendung von zum Beispiel in Form von Mikroalgenöl, sinnvoll sein, um eine ausreichende DHA-Bildung zu garantieren.

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